"Man weicht der Welt nicht sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr als durch die Kunst." (J.W.Goethe)
Gestalttherapie gehört zum Spektrum der kreativen Verfahren: In der gestalttherapeutischen Lebensberatung können unterschiedliche Medien angewendet werden, die sich am jeweiligen therapeutischen Prozess orientieren und die Auseinandersetzung und das Verständnis mit sich und anderen fördern.
Die gestalttherapeutische Lebensberatung kann je nach Bedürfnis der KlientInnen und dem therapeutischen Prozess sehr facettenreich sein: Ich arbeiten beispielsweise mit Elementen der Gesprächstherapie, Traumarbeit, der Körper- oder Tanztherapie, Kunsttherapie, Theatertherapie, Musik- oder Poesietherapie. Der Gebrauch kreativer Medien orientiert sich an den Bedürfnissen des Klienten oder der Klientin.
Künstlerische Vorkenntnisse sind keine Voraussetzung für eine kreative Lebensberatung. Zusammen können TherapeutIn und KlientIn alle Aspekte der menschlichen Erfahrung und Konflikte erforschen: Träume, Gefühle, Gedanken, Körperhaltungen und Bewegungen, Gestik und Mimik. Dabei wird versucht, langwährende oder unbefriedigende Muster oder auch eine depressive Krise besser zu verstehen, und mit neuen Formen des Kommunizierens zu experimentieren und die Selbstwahrnehmung zu fördern.
Wer eine Krise oder Depression erlebt, kann leicht daran zweifeln, einen Ausweg zu finden. Therapeutisches Schreiben und Malen kann in diesen Situationen helfen: Schreibend und malend können wir auch schwierige Gefühle und unglückliche Erinnerungen ausdrücken. Und indem wir sie als Texte aufschreiben oder malen, plastisch festhalten, können wir uns mit ihnen auseinandersetzen und neue Perspektiven entwickeln.
Ein besonderer Vorteil des Schreibens und des kreativen Ausdrucks überhaupt besteht in unserer künstlerischen Freiheit. Beim Schreiben entscheiden wir selbst, was wir schreiben wollen, in welcher Form, aus welcher Perspektive und in welcher Intensität. Wir können eine ungewöhnliche Perspektive einnehmen, auch schwierige Ideen und Gefühle äußern, unsere Selbstwahrnehmung fördern und der Hoffnung eine Gestalt geben.
Die eigenen Gefühle ausdrücken zu können, öffnet uns für andere Menschen. Viele, die etwas Schreckliches erlebt haben, verschließen sich und ziehen sich zurück. Wer für sich selbst in der therapeutischen Arbeit mit kreativen Medien ein Narrativ gefunden hat, wer das Unsagbare doch sagen kann, der kann sich mitteilen, aus der Einsamkeit ausbrechen und Erfahrungen teilen.Auch eine Schreibblockade kann Grund für den Beginn einer Schreibtherapie sein: Gemeinsam können neue Wege und Zugänge zum Schreiben gefunden werden. Neue Perspektiven: In der Schreibberatung suchen wir zusammen das für Sie passende Handwerkszeug des Kreativen Schreibens, um eine Schreibblockade erfolgreich zu überwinden.
Malen und Schreiben sind zwei der Techniken, die Menschen helfen, sich auszudrücken. Bei Erlebnissen, die emotional sehr aufwühlend und zugleich schwer begreifbar sind, kann Malen helfen, einen ersten passenden Ausdruck zu finden, der sich nicht an ästhetischen Kriterien orientiert, sondern daran, ob das Erlebte mit dem gemalten Ausdruck stimmig ist.
Dieser Ausdruck kann sich beispielsweise in farbigen Flächen, Strichen oder Kleksen verbidlichen.
Wichtig ist die Bedeutung, die dem Gemalten beigemessen wird. Versteht man die gemalten Bilder als Spiegel innerer Bilder, als eine zweite Übersetzung von Gefühlen, können diese in einem zweiten Schritt einen sprachlichen Ausdruck generieren. Die Vielschichtigkeit von Erfahrungen und Erlebnissen können besprochen werden und auch neue Blickwinkel entdeckt werden.
Der Life/Art Process ist eine ganzheitliche Methode die von Anna und Daria Halprin in mehr als 50 Jahren entwickelt wurde. Auf Basis der Gestalttherapie wird Tanz mit anderen kreativen Medien, wie Malen und kreativem Schreiben, verbunden. Im Zentrum dieses Ansatzes steht, dass wir über Bewegung mit unserer gesamten Lebenserfahrung in Kontakt treten können.
Der Weg des Life/Art Process führt von der Wahrnehmung zum Bild – vom Bild zum Tanz – vom Tanz zurück zum Bild. Ein zyklischer Prozess kreativen Ausdrucks entwickelt sich, der Innenwelt und Außenwelt, Eindruck und Ausdruck, das Eigene und das Fremdgewordene in einem kreativen Erfahrungsprozess zur Integration führt.
Bei weiteren Fragen oder Interesse an einem ersten Beratungsgespräch in meinem Praxisraum in Lüneburg nehmen Sie gerne per Email oder telefonisch mit mir Kontakt auf.
"Das Glück ist die Veränderung die mit mir geschieht
wenn ich die Welt beschreibe
Sie geschieht mit der Welt
Das Glück ist die Veränderung die mit mir geschieht
wenn ich Angst habe
Sie geschieht mit der Welt
Ich kann z.B. Angst vor der Welt haben
Angst weil die Welt u.a. besteht
aus mir die ich so schnell vergehe
Das Glück ist diese Veränderung
das Glück ist, daß sie mit mir geschieht
diese Zersetzung langsame Trauer
diese Geborgenheit
in ihr bin ich ganz unruhig
in ihr bin ich ganz unüberschaubar stumm
in ihr bin ich taub und blind und dumm und ohne Gefühl
in ihr fange ich über die Welt zu fabulieren an"
(Aus: Inger Christensen: Scenen.
Die deutsche autorisierte Übersetzung stammt von Hans Grössel aus einem Beiheft zu einer
Lesung von Inger Christensen auf dem Internationalen Literaturfestival Berlin am 21.06.2001 )